Entstehungsmythos ; Etymologie ; Merkmale & Biologie der Spezies ; Physiologie & Besonderheiten ; Magie & Kampf ; Gesellschaft & Struktur ; Relevantes fürs Inplay ; Sprichwörter ; TL;DR
Entstehungsmythos der Vampire
»Kinder der Nacht, gebunden an Blut – und aneinander.«
Man sagt, in jener Nacht, in der die Welt entstand, vereinte sich das Chaos mit den Elementen; die Sterne fielen aus dem Himmel und an den Orten, an denen sie die Dunkelheit zerschlugen, erbebte der Boden und sie rissen Vortexe in das Fleisch der Erde. Aus diesen wirbelnden Spiralen wuchsen Linien wie Adern: pulsierende Wurzeln aus Licht, die sich tief durch Gestein und Erz gruben. So sickerte die Magie selbst in jede Faser dieser Welt, geboren aus dem Kuss von Feuer und Wasser und dem Tanz von Erde und Luft.
Über Äonen hinweg synergierten die Kräfte der Erde mit den Bahnen von Planeten und Sternen, schufen neue Flüsse der Kraft und vereinten sich zu Zentren reiner Magie. Die Erde war durchzogen von einem atmenden Netz aus Energie, doch kein Lebewesen vermochte sie zu nutzen – kein Mensch, kein Tier und keine Pflanze; niemand vernahm das Wispern der Magie. An den Knotenpunkten dieses Netzes stauten sich die Ströme, bis sie in einem Augenblick übersprudelnder Macht miteinander verschmolzen. Als die Energie implodierte wurden die Urhexen geschaffen, doch Legenden besagen, dass in derselben Nacht, in der die Sterne vom Himmel fielen, ein weiterer Samen gesät wurde. Nicht aus der Umarmung des Chaos, sondern aus seinem Widerhall. Nicht jeder Funke wurde zu Magie, manche verglühten in der Nachtluft und andere sanken in die Erde hinab. Dorthin, wo kein Atem mehr ertönte. Es blieb zurück, was die Sterne verloren hatten: ein kalter Schatten, getränkt von Durst, Tod und Dunkelheit. Es entstand ein Sehnen nach dem, was in den Adern der Hexen strömte: das Blut der Schöpfung. Und so entwickelten sich die Vampire. Nicht geboren, sondern geformt – wie eine Spiegelung in zerbrochenem Glas.
Sie sind nicht die Hüter der Schöpfung, sondern ihr Untergang; nicht das pulsierende Leben, sondern der Stillstand. Tot und doch seltsam lebendig, getrieben von einer inneren Sehnsucht nach Blut. Ihr Dürsten nach dem Lebenspfad wurde ihr Schicksal und zugleich ihr Fluch: nicht Hüter des Göttlichen, sondern ihr Räuber. Und so begann ein uralter Zwiespalt, geboren in derselben Nacht. Auf der einen Seite die Hüter des Lebens und der Natur und auf der anderen Seite die Erben des Abgrundes; nichts zu geben, nur zu nehmen.
Etymologie
Das heute Wort Vampir oder teilweise auch noch Vampyr ist in der menschlichen Welt aus dem Slawischen übernommen worden. In der okkulten Gemeinschaft hingegen besitzt es eine ältere, verborgene Herkunft. Das Wort Vampir stammt aus einer der Ersten Nächte und lässt sich heutzutage aus eine Mischung der alten keltischen Sprache und vergessenen Runen herleiten.
ván = leer / ohne Leben (air. bán – leer, weiß, ausgehöhlt)
pír = Feuer / Funke (pcelt. pir – Feuer, Glut)
Etymologisch und sinnbildlich steht Vampir für 'das leere Feuer'. Diese Wesen benötigen fremdes Blut, um die eigene Glut am Leben zu erhalten.
Merkmale & Biologie der Spezies
»Sie tragen das Antlitz der Ewigkeit – schön, kalt und unvergänglich. Doch unter der Haut lauert immer der Hunger.«
Entstehung & Vererbung
»Der letzte Atemzug ist nicht das Ende. Manchmal ist er der Anfang.«
Damit ein Mensch zu einem Vampir wird, muss Vampirblut in seinen Kreislauf gelangen. Doch das allein reicht nicht: Er muss sterben. Sein Herz muss aufhören zu schlagen, denn nur so kann der Körper Platz machen für das, was jetzt kommt.
Wie lange der »Vampir in Wandlung« tot bleibt, ist unterschiedlich. Wenn er nach dem ersten Teil der Verwandlung erwacht ist, wird er vor allem von einem schier unstillbaren Hunger geplagt. Außerdem flackern die Sinne: Alles ist greller, lauter, schmerzhafter. Innerhalb von 24 Stunden muss er menschliches Blut trinken – sonst stirbt der Verwandelte. Obwohl Tierblut zum Überleben ausreicht, reicht es nicht, um die Wandlung zu vollziehen. Und auch bei abgestandenen Blutkonserven sind schon Vampire verendet, weil das Blut nicht frisch genug war, um die Wandlung zu vollenden. Am besten wird direkt aus der Quelle getrunken, um dem Naturell des Vampirs zu entsprechen und den inneren Funken damit am Leben zu erhalten. Viele Neugeborene flehen, schreien oder verlieren den Verstand. Nur die wenigsten überstehen den Übergang allein.
Ein Vampir kann nur erschaffen, nicht geboren werden. Weibliche Vampirinnen können keine Kinder bekommen, daher ist das die einzige Möglichkeit, ein Vampir zu werden.
Besonderheit: Erschafferbindung
Wer einen Vampir erschafft, ist mit ihm verbunden, da eine Wandlung nur damit einhergehen kann, dass man sein Blut teilt. Das kann für manche Vampire sogar eine recht intime Situation sein, denn dadurch teilt man mehr, als nur den Lebenssaft. Es entsteht eine Bindung, die unter Umständen für den Rest des vampirischen Lebens besteht. Diese Erschafferbindung ist geistig spürbar, stark emotional oder romantisch und in seltenen Fällen sogar telepathisch. Es können zwar keine ganzen Gespräche mittels Telepathie geführt werden, aber man merkt zumindest, wann der andere starke Schmerzen erleidet oder wann er traurig ist.
Diese Erschafferbindung lässt sich nicht ohne Weiteres auflösen. Einige mächtige Hexen haben es in der Vergangenheit zwar geschafft diese Bindung zu lösen, doch in den meisten Fällen waren unvorhersehbare Konsequenzen das Ergebnis. Entweder wurde der neu-erschaffene Vampir plötzlich verrückt oder der Erschaffer ist aufgrund von emotionaler Einsamkeit in den folgenden Wochen und Monaten vollständig vertrocknet.
Die Bindung lässt mit der Zeit von selbst etwas nach, ist jedoch immer spür- und abrufbar – bei konstanter und dauerhafter Trennung für den Erschaffenen allerdings kaum noch relevant, bis er seinem Erschaffer wieder gegenübersteht.
Stirbt der Erschaffer, stirbt damit auch die Bindung. Es kann sich anfühlen wie ein herber Verlust und emotional reicht die Bandbreite von leichter Verstimmung bis hin zu tiefer Depression, Angstzuständen, Aggressionen oder sogar Halluzinationen, die wie Visionen wahrgenommen werden können.
Je nach Resilienz des Erschaffenen klingen die Symptome nach einigen Tagen bis Wochen von selbst wieder ab.
Außer der Erschaffene stirbt, damit stirbt auch diese Bindung. Es kann sich anfühlen wie ein herber Verlust, kann depressive Verstimmung, Aggressionen oder sogar Halluzinationen hervorrufen, die in der Regel nach einigen Tagen bis Wochen wieder abklingen.
Schaden gegen den Erschaffer ist unmöglich, ohne Hilfe von außen zu bekommen. Gewalt gegen den Erschaffer kann niemals selbst ausgeübt werden und Hilfe darf nicht erzwungen werden.
Einschränkungen beim Wandeln von Menschen in einen Vampir
Die benötigte Menge Blut beträgt etwa 30ml.
Je mehr Kinder ein Vampir erschafft, umso mehr gibt er von sich selbst. Damit die Wandlung funktioniert, muss der Vampir den Menschen zuvor selbst gebissen haben, damit sich das Blut in seinem Organismus vermischt. Nur dann, wenn ein Mensch diese Mischung nach einem Biss zum trinken bekommt, kann eine Wandlung vollzogen werden. Ist es zu wenig Blut, bleibt der Mensch ein Mensch, wird sich aber die nächsten Tage krank und lichtempfindlich fühlen, bis sein Organismus das Vampir-Enzym abgebaut hat.
Er profitiert allerdings von den heilenden Fähigkeiten, die allerdings nicht so stark ausgeprägt sind, wie bei einem vollwertigen Vampir.
Krebs und andere degenerative Krankheiten lassen sich über Vampirblut **nicht** heilen. Auch eine Dialyse kann man damit nicht verschwinden lassen. Kaputte Organe bleiben kaputt. Dies gilt auch für Herzfehler, außer der Mensch wird vollständig gewandelt.
Vampire können gebissene Menschen nur mit dem eigenen Blut verwandeln. Das Enzym verhindert eine Fremdwandlung.
Besonderheit: Haemapamin - das Vampirenzym
Mit der Wandlung wird der Körper des Vampirs quasi umprogrammiert. Fortan empfindet er weder Hunger noch Müdigkeit, weil die Botenstoffe, die dafür zuständig sind, nicht mehr gebildet werden. Stattdessen bildet das endokrine System des Vampirs ausschließlich ein Enzym, dass sich auf alles auswirkt.
In erster Linie ist es für das Durstgefühl verantwortlich und zwingt den Vampir zur Ernährung. Da Vampire kein eigenes Blut produzieren können, müssen sie trinken. Tun sie das nicht, gibt es keinen Blutkreislauf in ihrem Körper und sie trocknen quasi aus, da auch das Enzym nicht neu gebildet werden kann. Am Ende dieser Abwärtsspirale verenden sie allerdings nicht, sondern fallen in eine Art Koma oder Stasis, aus der sie von außen wieder erweckt werden müssen, indem man ihnen Blut zuführt und sie so rehydriert.
Trinkt der Vampir allerdings, so entsteht im Körper ein Kreislauf. Gefäße, endokrines System und Gehirn werden mit Blut versorgt und regen die Enzymproduktion an. Der Vampir muss also neu lernen, mit dem Durstgefühl und den Impulsen umzugehen. Er ist quasi neu-geboren.
Vampire haben also einen Herzschlag. Aber er ist so schwach und langsam, dass er kaum wahrgenommen wird und medizinisch nicht relevant wäre – außer jemand misst doch mal Puls.
Gleichzeitig ist das Enzym extrem sonnenempfindlich.
Wird der Vampir also zu lange UV-Strahlung ausgesetzt, trocknet er aus. Und zwar so schnell, dass er dabei sogar Feuer fängt.
Geringe Dosen UV-Strahlung sind möglich, hinter Fensterscheiben ist der Vampir sicher, wird aber einen erhöhten Nahrungsbedarf haben.
Gleichzeitig ist das Enzym dafür verantwortlich, dass der Vampir einen fast permanenten Bonus auf seine Sinne hat. Sein Gehirn ist nicht mehr von all den anderen Funktionen abgelenkt, sondern hat mehr Möglichkeiten, sich auf alles andere zu konzentrieren.
Durch den Blutkreislauf ist der Vampir außerdem in der Lage, eine Erektion zu erleben. Dafür sollte er aber gut genährt sein, damit ausreichend Druck aufgebaut werden kann.
Auch weinen ist so zum Beispiel möglich. Die Tränendrüsen des Vampirs funktionieren, solange er trinkt. Er weint kein Blut, sondern Tränen. Sein Körper wird ja dennoch mit Flüssigkeit versorgt.
Der Vampir ist außerdem in der Lage, geringe Mengen Nahrung aufzunehmen. Er sollte dabei darauf achten, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen oder leichte Speisen wählen, hat er vorher ausreichend getrunken ist aber auch mal ein Drei-Gänge-Menü drin. Ist er hingegen bereits halb am verdursten, kann er auch keine Nahrung aufnehmen und würde diese projektilartig erbrechen, was zu einer weiteren Schwächung führt.
Jede Wandlung hinterlässt Spuren – nicht nur beim Erschaffenen, sondern auch beim Erschaffer selbst. Mit jedem neuen Kind teilt der Vampir einen weiteren Teil seines Blutes, und damit auch seines Geistes. Die Erschafferbindung ist keine Einbahnstraße. Sie dehnt sich wie ein Netz aus, dessen Fäden sich mit jeder neuen Verbindung verdichten. Das Resultat ist eine stetig zunehmende mentale Belastung, die sich in verschiedenen Phasen äußern kann.
Anfangs bleibt diese Überlastung unbemerkt. Der Erschaffer spürt nur ein leichtes Ziehen – eine Art permanentes Hintergrundrauschen, das ihn an die Anwesenheit seiner Kinder erinnert. Doch je mehr Bindungen entstehen, desto instabiler wird der emotionale Zustand. Der Verstand beginnt, Reize nicht mehr voneinander zu trennen. Schmerz, Hunger oder Angst eines Kindes können plötzlich beim Erschaffer selbst auftreten, ohne erkennbaren Auslöser. Besonders empfindliche Vampire erleben die Summe dieser Emotionen wie eine Überlagerung fremder Bewusstseine, die nicht mehr von der eigenen Identität unterscheidbar sind.
Ab einem gewissen Punkt setzt eine Art kumulative Empathie-Störung ein. Der Vampir verliert den emotionalen Abstand zu seinen Erschaffenen. Das kann sich äußern in:
Affektverflachung – Emotionen werden stumpf, da das Gehirn sich gegen die Reizflut abschirmt.
Affektdurchbrüche – plötzliche Wutausbrüche, Traueranfälle oder panische Zustände, ohne realen Anlass.
Dissoziative Episoden – das Gefühl, im eigenen Körper fremd zu sein, während fremde Erinnerungen oder Empfindungen durchbrechen.
Schlafähnliche Starrezustände – besonders bei alten Vampiren, deren Geist mit den Jahren spröde geworden ist.
Je stärker die mentale Verbindung zu den Erschaffenen, desto instabiler wird der Erschaffer selbst. Manche berichten davon, Stimmen im eigenen Kopf zu hören, die sie nicht als ihre eigenen erkennen. Andere entwickeln paranoide Züge oder wahnartige Überzeugungen, dass ihre Kinder sich gegen sie verschworen hätten. In besonders schweren Fällen kann es zu fragmentierter Wahrnehmung kommen: Der Vampir erlebt mehrere emotionale Zustände gleichzeitig, als würde er parallel in mehreren Körpern existieren.
Ein solcher Zustand ist gefährlich. Nicht nur für den Geist, sondern auch für die körperliche Stabilität des Vampirs. Denn das Enzym reagiert auf emotionale Überlastung mit einer Fehlproduktion – vergleichbar mit einem hormonellen Ungleichgewicht. Der Körper trocknet schneller aus, der Durst wird stärker, die Kontrolle bricht. In extremen Fällen kann es zum sogenannten Blutrausch-Syndrom kommen: einer Art wilder, ungerichteter Panik, die in Selbstverletzung, Mord oder monatelanger Starre endet.
Die ältesten Vampire wissen um diese Gefahr. Darum erschaffen sie selten mehr als 10 Kinder pro Jahrhundert. Jüngere, impulsivere Vampire, die diese Regel ignorieren, riskieren geistigen Verfall. Denn wer zu viele Bindungen eingeht, verliert irgendwann die Fähigkeit, zwischen sich selbst und seinen Schöpfungen zu unterscheiden. Und wenn das geschieht, bleibt vom Erschaffer oft nur ein leerer Körper zurück – getrocknet, wie eine Hülle, die vergessen hat, wer sie einmal war.
Lebenserwartung
Der Alterungsprozess eines Vampires hört mit dem Tag seiner Verwandlung auf. Ab diesem Zeitpunkt wachsen weder Haare noch Fingernägel weiter und das Alter des Vampirs ist wie eingefroren. Ein 16-jähriges Mädchen wird auch nach hunderten von Jahren noch genauso aussehen, wie am Tag ihrer Verwandlung. Der Prozess des Lebens ist abgeschlossen. Das Herz hat aufgehört zu schlagen, daher gibt es kaum etwas, das einen toten Vampir umbringen kann. Biologisch sind sie unsterblich, es sei denn sie werden durch Enthauptung, den Biss eines Werwolfes oder ein Hexenritual umgebracht. Krankheiten können einem Vampir selbstverständlich nichts anhaben.
Die heutigen Überlieferungen zeigen, dass die ältesten aktuell verzeichneten Vampire um die 2000 Jahre alt sind. Damals hatten die Vampire sich zu einer Übermacht formiert, haben unsterbliche Herrscher gestellt und ganze Reiche mit ihrem tödlichen Griff zerquetscht. Daraufhin vereinten sich die größten Hexenzirkel Europas und führten ein uraltes Ritual mit fürchterlichen Konsequenzen durch. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen, schlossen sich Neun der mächtigsten Coven zusammen, um bei dem Ritual Anáil na Gealaí (air. Atem des Mondes) ihr Leben zu geben und die Kräfte von Blut, Mond, Feuer und Erde zu vereinen. Der Preis war hoch, denn neun Hexen und ihre Blutlinien wurden vollständig ausgelöscht, während die Coven deutlich geschwächt daraus hervorgingen. Bei vielen der neun Covens waren es die Hochhexen, ein Teil der Dreieinigkeit, die den Preis auf sich nahmen und starben.
Die Magie richtete sich gegen alle Vampire, doch fruchtete nur bei denen, deren Aura schon so tief mit den Schatten verbunden war, dass sie beinahe selbst Dunkelheit produzierte. Das Ritual brannte durch ihre Seelen und ließ den Funken in ihrem Inneren erlöschen. Kein Blut der Welt konnte diese Vampire retten und sie zerfielen innerhalb von wenigen Nächten zu Staub. Alle anderen Vampire überlebten geschwächt, teilweise traumatisiert und verwirrt, weil sie Ahnen, Familie oder Freunde verloren haben. Und der Hass auf die Hexen wuchs ...
Fruchtbarkeit
Ältere Vampire haben zwar die Möglichkeit einige Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, bzw. willentlich zu steuern, doch die Spermienproduktion gehört nicht dazu. Alle Vampire, sind ausnahmslos, unfruchtbar. Ein toter Körper kann keinen Nachwuchs produzieren.
Schlafbedürfnis
Vampire benötigen keinen Schlaf, weil sich mit ihrer Verwandlung ihr gesamter biologischer Rhythmus verändert. Sie sind nicht mehr an menschliche Erholungsprozesse gebunden. Sie haben keine Zellalterung mehr, und benötigen daher keine Regeneration.
Außerdem besitzen sie keinen klassischen Tag-Nacht-Rhythmus mehr. Viele Vampire haben aufgrund der Abneigung gegen Tageslicht einen verschobenen Rhythmus, sodass sich der Großteil ihres Lebens nachts in der Dunkelheit abspielt.
Ernährung
Klassischerweise ernähren sich Vampire durch Menschenblut. Am nahrhaftesten und schmackhaftesten ist es direkt aus der Vene, doch auch Blutkonserven stellen eine brauchbare Alternative dar. Das Blut ist zwar heruntergekühlt und dadurch weniger geschmackvoll, doch die Energie, die der Vampir daraus zieht, ist nahezu so stark wie bei frischem Blut.
Tierblut funktioniert ebenfalls, bringt jedoch deutliche Einschränkungen für die Vampire mit sich. Die körperliche Stärke ist reduziert, und auch etwaige Fähigkeiten wie die Manipulation können nicht so effizient ausgeführt werden. Tierblut ist einfach nicht auf den vampirischen Organismus abgestimmt, hält ihn aber zumindest am Leben. Einzige Ausnahme: die Verwandlung. Dort muss ein Vampir tatsächlich Menschenblut trinken.
Längere Blutabstinenz führt zu Wahnsinn und extremem Blutdurst bis hin zum Austrocknen. In diesem Zustand kann sich der Vampir kaum noch bewegen, die Haut ist voller Falten und ergraut, und auf seine Fähigkeiten kann praktisch nicht mehr zurückgegriffen werden. Es bleibt nur noch ein Dahinsiechen ohne Blut.
Reguläre Nahrung wird nicht mehr vertragen und maximal zum Aufrechterhalten der Täuschung zu sich genommen.
Hexenblut: Aufgrund der Tatsache, dass Hexenblut untrennbar mit der Magie und Reinheit der Natur verbunden ist, kann ein Vampir kein Hexenblut trinken. Tut er es doch, verätzt ihm das Blut alles, womit es in Kontakt kommt.
Werwolfblut: Dieses Blut hat eine Besonderheit, denn es gilt als berauschende Droge unter einigen Vampiren. Allerdings muss das Blut kurz vor (bis zu 12 Stunden vor) der Verwandlung, während oder nach der Verwandlung (bis zu 12 Stunden nach der Verwandlung) getrunken werden, um diese Kräfte zu entfalten – und da ein Werwolfbiss für einen Vampir tödlich endet, ist das eine gefährliche Gradwanderung. Trinkt ein Vampir jedoch zu den entsprechenden Zeiten dieses Blut, erfährt er einen Rausch sondergleichen.
Gestaltwandlerblut: Ähnlich wie das Blut von Werwölfen, hat auch das Blut eines Gestaltwandlers drogenähnliche Wirkung, jedoch eher im entspannenden Sinn. Trinkt ein Vampir das Blut eines Gestaltwandlers (egal in welcher Form er sich befindet), erlebt er einen leicht halluzinogenen Rausch, der langsam nach wenigen Stunden wieder abebbt.
Andersherum wirkt das Blut von Vampiren bei anderen Wesen wie eine Bindung, die vorher nicht existierte. Trinkt ein Wesen das Blut eines Vampirs, heilen körperliche Wunden schneller und gleichzeitig fühlt sich die Person stark zu diesem Vampir hingezogen. Die Bindung kann so stark sein, dass das Wesen sogar Befehle des Vampirs ausführt, denen es normalerweise nicht zustimmen würde. Oft äußert sich diese Verbindung auch in romantischen Gefühlen. Findet danach eine Verwandlung statt, bildet dies die Grundlage für die Erschafferbindung.
Physiologie & Besonderheiten
»Ihre Schönheit ist eine Lüge, geformt, um dich näher zu locken – bevor du das begreifst, hast du längst verloren.«
Äußerliche Merkmale
Vampire unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von Menschen. Ihre Bewegungen sind jedoch auffallend geschmeidig, ihre Haut makellos, die Ausstrahlung magnetisch. Körperliche Beeinträchtigungen wie chronische Krankheiten, Seeschwächen oder gar Akne und frische Narben werden bei der Verwandlung geheilt, wodurch das typische makellose Aussehen entsteht. Zwar ist die Haut tendenziell etwas blasser als bei den meisten Menschen, da das Blut nicht mehr richtig zirkuliert, doch wird dies von den wenigsten als unnatürlich wahrgenommen.
Fangzähne treten nur bei Hunger, Erregung oder Gefahr hervor. Die Augen verfärben sich rötlich beim Bluttrinken, ansonsten behalten sie eine normale Farbe. Die Haut bleibt stets kühl und widerstandsfähig.
Fähigkeiten
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass alle Fähigkeiten besser und stärker werden, je älter ein Vampir ist. Ein Jungvampir, der gerade erst verwandelt worden ist, wird noch ziemlich überfordert mit seinen eigenen Fähigkeiten sein und kann keine davon meisterhaft beherrschen, wohingegen ein jahrhundertealter Vampir natürlich noch einmal eine ganz andere Zeitspanne zum Üben hatte.
Übernatürliche Stärke und Reaktionsgeschwindigkeit sind die grundlegendsten ihrer Fähigkeiten und zeigen sich bereits kurz nach der Verwandlung. Ebenso ausgeprägt sind die gesteigerten Sinne: Blut kann über größere Entfernungen gerochen werden, Ohren und Augen funktionieren weit besser als vor der Verwandlung, was bei ungeübten Sinneseindrücken zu starker Verwirrtheit oder Überforderung führen kann. Auch bei Dunkelheit sehen Vampire klar und deutlich, während starke Sonneneinstrahlung Schmerzen verursacht, da die Augen – besonders nach längerer Zeit ohne Sonnenlicht – nicht mehr an intensive Helligkeit gewöhnt sind.
Darüber hinaus verfügen Vampire über eine übernatürliche Selbstheilung und Regeneration:
Kleinere Verletzungen: Sekunden bis Minuten, meist sichtbar
Mittelschwere Verletzungen: Stunden bis wenige Tage, schneller mit frischem Blut
Schwere Verletzungen: Tage bis Wochen, nur mit viel frischem Blut
Tödliche Verletzungen: Enthauptung, Verbrennung oder Werwolfbiss
Magie & Kampf
Magische Fähigkeiten
Hypnose und Manipulation gehören zu den Fähigkeiten, die die Vampire erst lernen müssen, später aber beinahe perfekt beherrschen. Dafür ist Blickkontakt nötig und kann nur bei einem schwachen oder ungeschütztem Geist praktiziert werden. Es gibt gewisse Kräutermischungen, die die Hexen meist problemlos herstellen können, die eine solche Manipulation unmöglich machen. Außerdem können Schutztalismane ebenfalls diese Fähigkeiten beeinflussen. Andere Vampire können nicht beeinflusst werden und die meisten Hexen sind ebenfalls gegen solche vampirischen Übergriff geschützt. Werwölfe und Gestaltwandler hingegen sind oft ungeschützt, jedoch kann ein Werwolf beispielsweise nur in seiner menschlichen Form beeinflusst werden. Jedwede Manipulation, die sich auf den verwandelten Zustand eines Werwolfes bezieht, ist hinfällig, da der Geist dann nur noch von einem wilden Tier beherrscht wird.
Vampire verfügen zwar nicht über Haar- und Nagelwachstum, aber mit ihrer Wandlung gewinnen sie eine Fähigkeit, die als ausgesprochen nützlich einzustufen ist.
Sie können ihre Fingernägel ausfahren wie eine Katze ihre Krallen. Die Klauen eines Vampirs sind – ähnlich wie ihre Zähne – äußerst robust.
Mangelernährung kann allerdings zu Brüchigkeit führen und machen die Nägel anfällig für Belastungen.
Werden einem Vampir die Fingernägel gezogen, wachsen sie nicht nach. Mit den Händen ist der Blutsauger also von nun an wehrlos – außer, er benutzt eine Waffe, wie jeder Normalsterbliche.
0–50 Jahre: Keine Kontrolle, evtl. kurze Überwältigung
50–200 Jahre: Einfache Suggestionen
200+ Jahre: Emotionen beeinflussen, Erinnerung überlagern
400+ Jahre: Erinnerungen löschen, komplexe Befehle einpflanzen
Kampfverhalten
Vampire können so gut oder schlecht kämpfen, wie sie es nun mal gelernt haben. Ihre Waffen sind in der Regel ihre Zähne, die für die meisten Wesen zwar tödlich sind, jedoch auch nur im Nahkampf wirklich von Nutzen sind. Nicht jeder Vampir kann aufgrund seines Wesens gut mit einer Stich- oder Schusswaffe umgehen. Ihre körperliche Stärke macht sich zwar im Kampf bemerkbar, ist aber auch nur wirklich dann von Vorteil, wenn man sie einzusetzen weiß. Gegen Werwölfe ist die Stärke der Vampire jedoch oft unterlegen, daher vermeiden Vampire diesen Kampf, wenn es irgendwie geht.
Silber kann ihnen besonders schweren Schaden zufügen. Seit Jahrtausenden gilt Silber als das
Mondmetall und ist vom Zyklus des Mondes und seinem Licht gesegnet. In der Mythologie war Silber das Material, das alte Dämonen fern hielt und unreine Kräfte schwächte. Berührt ein Vampir reines Silber verbrennt es ihn an den berührten Stellen schwer.
Gesellschaft & Struktur
Soziale Struktur
Es gibt einige Familienclans, die in unterschiedlichen Größen auftauchen, es gibt jedoch auch Vampire, die lieber als Einzelgänger durch die Welt streifen. Je älter die Vampire, desto höher ihre hierarchische Stellung in einem Clan. Besondere Positionen gibt es keine, anders als bei den Hexen oder auch den Werwölfen. Es ist jedoch auch keine Seltenheit, dass ein Vampirclan nicht ausschließlich aus Vampiren besteht, sondern noch anderen Wesen ein Zuhause bietet.
Alltag & Kultur
Eine Besonderheit der Vampire ist, dass nur wenige ein magisches Artefakt besitzen, mit dem sie im Sonnenlicht wandeln können. Direkte Sonneneinstrahlung – und dabei reicht schon ein Fenster, egal ob offen oder geschlossen – verbrennt einen Vampir. Das verursacht nicht nur starke Schmerzen, sondern kann nach kurzer Zeit dazu führen, dass der Vampir in Flammen aufgeht und stirbt.
Daher sind die meisten Vampire eher nachtaktiv und verbringen den Tag lieber im Inneren. Sobald die Sonne dämmert und das Tageslicht schwindet, kommen sie heraus und gehen einem mehr oder weniger normalen Tagesgeschäft nach.
Die glücklichen Vampire, die einen Schutz vor dem Tageslicht besitzen, tun dies selbstverständlich auch tagsüber. An ein solches Schmuckstück zu gelangen, ist jedoch eine große Herausforderung. Da der Schutz des Artefakts mit der Zeit nachlässt und regelmäßig mit der Magie einer Hexe (
Signomantie) aufgeladen werden muss, gibt es nur wenige Hexen, die solche Schmuckstücke herstellen (können) und auch regelmäßig warten.
Clans in Irland
Arenberg
Ó Draoichtín
Mac Nimhán
Moriarty
… weiter zu den Clans …
Relevantes fürs Inplay
Die Erschafferbindung muss berücksichtigt werden;
Nicht viele Vampire haben ein Schmuckstück, das sie vor Tageslicht schützt;
Sprichwörter
»Nuair a bhíonn an anál imithe, tá an baol gar.« – Wo der Atem fehlt, ist die Gefahr nah.
»Is é an rós is áille an scáth is doimhne.« – Die schönste Rose hat den tiefsten Schatten.
»Airgead sa teach, síocháin sa chodladh.« – Silber im Haus, Frieden im Schlaf.
TL;DR
Vampire sind als Gegenstück zu den Hexen entstanden und symbolisieren Dunkelheit, Tod und das Unreine;
Ein Wesen kann nur in einen Vampir verwandelt werden, wenn es mit Vampirblut im Kreislauf stirbt und danach Menschenblut trinkt, andernfalls gibt es keine vollständige Verwandlung und der Vampir verstirbt nach 24 Stunden wieder;
Durch das Vampirblut im Kreislauf entsteht eine Erschafferbindung, die sich sowohl romantisch, als auch emotional und telepathisch äußern kann; Schaden gegen den Erschaffer ist nicht möglich;
Vampire sind biologisch unsterblich – Tod ist nur durch Verbrennen, Enthauptung oder Werwolfbiss möglich;
Aktuell gibt es, aufgrund eines Hexenrituals, keine Vampire, die älter als 2000 Jahre sind;
Vampire trinken grundsätzlich Menschenblut, Tierblut geht jedoch auch;
Hexenblut ist giftig, Werwolfblut rund um die Verwandlung berauschend und Gestaltwandlerblut entspannend;
Menschen fühlen sich oft unbewusst zu Vampiren hingezogen;
Fähigkeiten sind: übernatürliche Stärke und Reaktionsgeschwindigkeit, Selbstheilung und Hypnose sowie Manipulation;
Viele Vampire leben in Clans, es gibt jedoch auch Einzelgänger;
Schmuckstücke, die vor dem Tageslicht schützen, sind extrem selten und müssen regelmäßig von Hexen aufgeladen und gewartet werden;