Wusstest du, dass ...
… das Karfreitagsabkommen nicht nur einen Vertrag, sondern gleich drei Teile hat?
Es besteht aus einem innernordirischen Abkommen über eine gemeinsame Regierung, einem Nord-Süd-Abkommen zwischen Irland und Nordirland sowie einem britisch-irischen Abkommen zwischen London und Dublin. Jeder dieser Stränge regelt eine andere Ebene des Friedens.
… im nordirischen Parlament (Stormont) fortan eine Machtteilung gilt?
Unionisten und Nationalisten müssen gemeinsam regieren. Entscheidungen sollen nicht mehr nach einfacher Mehrheit fallen, sondern durch »cross-community support« – also mit Zustimmung beider Bevölkerungsgruppen.
… die Grenze zwischen Nordirland und Irland offen bleiben soll?
Das Abkommen bestätigt die Zugehörigkeit Nordirlands zum Vereinigten Königreich – aber nur, solange die Mehrheit der Bevölkerung das will. Gleichzeitig dürfen alle Nordiren selbst wählen, ob sie britische oder irische Staatsbürger sein wollen – oder beides.
… die Freilassung von Gefangenen Teil des Pakets ist?
Mitglieder paramilitärischer Gruppen, die Waffenruhe hielten, können binnen zwei Jahren entlassen werden. Ein schmerzhafter Punkt für viele Opferfamilien; aber zentral, um die Waffen zum Schweigen zu bringen.
… auch die Polizei reformiert wird?
Die Royal Ulster Constabulary (RUC), lange von Protestanten dominiert, soll durch eine neue, repräsentativere Polizei ersetzt werden: den Police Service of Northern Ireland (PSNI). Ziel ist Vertrauen auf beiden Seiten.
… die Abrüstung nur auf freiwilliger Basis vorgesehen ist?
Paramilitärische Gruppen sollen ihre Waffen bei einer unabhängigen Kommission abgeben. Doch viele halten an ihren Arsenalen fest – ein Unsicherheitsfaktor, der das Misstrauen in den ersten Jahren nährte.