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Währung, Zahlungen und Bankwesen

Crashkurs Irland 1998
Kategorie: Gesellschaft der Neunziger

Wusstest du, dass ...

… die offizielle Währung der Republik Irland das Irische Pfund (IR£) ist?
Typische Banknoten sind 1 IR£ bis 50 IR£ Scheine, wobei es 1 IR£ und 2 IR£ ebenso in Münzen gibt, wärend alle kleineren Währungsstückelungen Pence genannt werden.

… in Nordirland weiterhin das Britische Pfund (£) die offizielle Währung ist?
Im Grenzverkehr werden aber oft beide Währungen akzeptiert, wenngleich es einen Aufschlag beim Wechselkurs gibt.

… Irland im Jahr 1998 bereits Teilnehmer der EU-Währungsunion ist?
Die Euroeinführung wurde für die Bevölkerung allerdings erst ab 2002 relevant, da hier der Euro als Bargeld eingeführt wurde.

… Irlands Bankensystem von einigen wenigen großen Instituten dominiert wird – allen voran Bank of Ireland und Allied Irish Banks (AIB) – ergänzt durch kleinere Geschäftsbanken, Bausparkassen und ein dichtes Netz von Credit Unions?
Die großen Filialbanken boten klassische Giro- und Sparkonten, Unternehmenskredite und internationalen Zahlungsverkehr; die Credit Unions deckten auf Gemeindeebene das Kleinspar- und Kreditgeschäft ab. Die Marktstruktur war stark national geprägt, aber durch den EU-Beitritt Irlands zunehmend international vernetzt.

… eine Kontoeröffnung meist persönlich in der Filiale erfolgt?
Kund:innen mussten einen Ausweis (Reisepass oder Führerschein) und einen Adressnachweis (etwa eine Stromrechnung oder einen Mietvertrag) vorlegen, ein Formular ausfüllen und oft eine kleine Ersteinlage leisten. Bei ausländischen Kund:innen oder größeren Summen verlangten Banken gelegentlich zusätzliche Nachweise oder Referenzen. Online-Banking war noch in den Kinderschuhen, die persönliche Beziehung zur Bank spielte eine große Rolle.

… die Sorgfaltspflichten zur Identifikation noch vergleichsweise locker ist?
Viele Filialen vertrauten auf persönliche Bekanntschaft, Referenzen oder Handschlagabkommen. Zwar verlangten Banken bereits Ausweise, doch die Verfahren waren uneinheitlich, und es fehlten viele der heutigen Sicherheitsmechanismen.
 
Geldwäsche in Irland schon in den 1990er Jahren strafbar ist?
Der Criminal Justice Act von 1994 führte erste klare Bestimmungen gegen Geldwäsche ein. Banken mussten verdächtige Transaktionen melden, doch das System war noch neu und kaum eingespielt. Erst Anfang der 2000er Jahre wurden die Vorschriften deutlich verschärft und europaweit vereinheitlicht.
 
The Troubles das Bankwesen indirekt prägt?
Paramilitärische Gruppen nutzten Bargeldgeschäfte, Schmuggel und Tarnfirmen, um ihre Operationen zu finanzieren. Besonders in Grenzregionen wurden Banken und Kreditgenossenschaften anfälliger für Geldwäsche und illegale Transaktionen. In Dublin selbst waren große Institute vorsichtiger, doch das Vertrauen in Bargeld blieb hoch.
 
… die Garda Síochána Ende der 1990er Jahre eigene Finanzermittler einsetzt?
Die Polizei begann spezialisierte Einheiten für Betrug und Geldwäsche aufzubauen und arbeitete mit britischen Behörden zusammen. Dabei ging es vor allem um Drogengelder, Schmuggelringe und paramilitärische Finanzierungen.
 
… das irische Bankwesen trotz Regulierung viele Lücken hat?
Bargeld war König, und viele Menschen nutzten noch Sparbücher statt Konten. In kleinen Gemeinden war man einander bekannt, was Verdachtsmeldungen erschwerte. Einige Banken hatten weder die technischen Systeme noch das Personal, um Geldwäsche zuverlässig zu erkennen.
 
… eine irische Bankfiliale noch stark persönlich geprägt ist?
Kund:innen kannten die Angestellten oft beim Namen, und viele Geschäfte liefen über Vertrauen und Gewohnheit. In den Vierteln Dublins, die stärker von Kriminalität oder Paramilitärs beeinflusst waren, mischten sich allerdings Einschüchterung, Korruption und Angst in den Alltag. Bargeld wurde diskret bewegt, und nicht jede Transaktion fand ihren Weg in die Bücher.

… Überweisungen und Lastschriften für wiederkehrende Zahlungen bereits üblich sind?
Allerdings ist das heute bekannte online banking noch kaum in der Bevölkerung angekommen. Für Überweisungsaufträge ist ein Besuch in der Bankfiliale nötig.

… EC- und Kreditkarten noch nicht wirklich verbreitet sind?
In Dublin kann man durchaus schon in größeren Hotels, Restaurants und auch dem ein oder anderen Supermarkt mit Karte bezahlen. Die meisten Läden, Pubs oder Märkte akzeptieren allerdings nur Bargeld und jede Kartenzahlung musste manuell per Unterschrift oder PIN bestätigt werden – kontaktloses Zahlen existiert noch nicht.





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