Charmant, charismatisch und absolut blutrünstig. Don hat sich schon vor vielen Jahren an die Spitze der Vampire gemordet gearbeitet und ist daher nun sehr bestrebt darin, ein Teil des Rates zu werden. Macht ist seine Währung, Informationen seine Bezahlung. So hat er fast alle rumgekriegt. Auch die Hexe, die schon seit vielen Jahren für die Familie arbeitet und ihre Drecksarbeit erledigt. Don ist ein Meister der Bestechung und Erpressung, liebt es anderen Wesen beim Kämpfen bis auf den Tod zuzusehen und betrachtet einen Besuch in seinem eigenen Fight-Club als angenehme Abendunterhaltung. Seine liebste Gesellschaft an einem solchen Abend ist allerdings nicht seine Frau, sondern ein schwarzer Kater, der oft auf einem Stuhl neben ihm liegt. Was kaum einer weiß: dieser Kater ist der Gestaltwandler Cael Callahan und gehört schon seit Jahren zur Familie. In seiner Menschengestalt vergnügt er sich gerne hinter verschlossenen Türen mit dem Boss, während es seine Frau ihm gleich tut und sich ihr eigenes kleines Spielzeug gesucht hat.

Ein Schatten. Ein Flüstern. Mara Arenberg ist so viel mehr als die Dunkelheit, die man so oft mit ihr in Verbindung bringt. Ihre beinahe schwarzen Haare und die dunklen Augen verleihen der Vampirin den Hauch des Todes, den sogar die Menschen in ihrer Gegenwart wahrnehmen. Sie ist wunderschön, still, beobachtet aufmerksam das Geschehen um sich herum und kann sich verhältnismäßig wenig mit der Gewaltbereitschaft ihrer Familie anfreunden. Schon seit mehr als hundert Jahren wandern sie gemeinsam durch die Welt und es fühlt sich tatsächlich so an, als wären sie alle miteinander verwandt. Dass Mara jedoch aus einem alten deutschen Adelsgeschlecht stammt, das es mittlerweile schon gar nicht mehr gibt, interessiert heutzutage kaum noch jemanden. Im Gegensatz zu vielen anderen Vampiren hat sie auch nach so vielen Jahren immer noch nicht ganz in diese Welt hinein gefunden. Sie fühlt sich zerrissen und nicht wirklich zugehörig, verliert sich oft in kreisenden Gedanken und lehnt die blutrünstige Gewalt ihrer Familie strikt ab. Sie ist anders. Sanfter. Eigentlich gar nicht dafür gemacht, ein Vampir zu sein. Oft verliert sie sich in ihren geliebten Kunstgallerien, könnte stundenlang vor abstrakten Werken stehen und sie analysieren oder sich selbst an die Leinwand stellen und einfach darauf los malen. Während in ihrem Kopf das Chaos herrscht und viele Gedanken vom dem Geschmack von Blut überlagert werden, ist es die Kunst, die ihr Ruhe verschaffen kann. Dass sie ihre Familie damit in keinster Weise unterstützen kann war Don schon immer ein Dorn im Auge, ihre Weichheit sieht er als Schwäche an, doch Salinda hat sich seit ihrer Verwandlung dafür eingesetzt, dass Mara bei den Arenbergs bleibt. Sie sieht in ihr das, was sie selbst verloren hat.

Devarius war ein Kind der Straße, ein Kleinkrimineller, der andere um ihre Heller und Tascheninhalte erleichterte. Genügsam, weil er sich den Gegebenheiten anpassen musste, doch Angst schien ihm ein Fremdwort zu sein. Das erlebte auch Donatius, als sich ihre Wege eines nachts schicksalhaft kreuzten und Devarius nicht floh, als der aristokratische Vampir seine wahre Natur offenbarte, um ihm kurzerhand ein Ende zu setzen. Tapfer und mit nichts als einem simplen Taschenmesser in Händen stellte er sich seinem Schicksal – eine seltene Tugend – und Don erkannte nicht nur sein Potenzial, sondern auch ein Stück seines alten, menschlichen Selbsts in ihm. Stur, unbeugsam und von einem Mut beseelt, der die Angst überlagerte. Er tötete ihn nicht, sondern testete seine Loyalität als genau das, was er war – als simpler Dieb, Spitzel und Informant - um ihm schließlich das Versprechen zu geben, sich nie wieder am unteren Rand der Gesellschaft bewegen zu müssen, wenn er ihm bedingungslos folgte. Das tat er – bis heute. Devarius ist das nahezu perfekte Produkt eines Schliffs nach Vaters Wunsch und Willen, er hat weder Gewissen, noch Skrupel, wenn es um das Wohl oder den Vorteil der Familie geht. Doch er ist eben nur Nummer zwei - was Don ihn auch deutlich spüren lässt. Ein Zwist, den er mit sich selbst gegen den eigenen Ehrgeiz und der bloßen Existenz seines Bruders Ezra austrägt.
Wenn er sich darum verdient gemacht hat, begleitet er Donatius in den Fight Club, um den blutigen Kämpfen beizuwohnen.

Aurelian beweist ein unglaubliches Verständnis von moderner Technik nahezu aller Art und mehr noch, kann er sich so sehr davon begeistern, dass er seit jeher von einem eigenen Geschäftszweig träumte. Je komplizierter, desto größer ist eben nur die Herausforderung. Auch die Arenbergs sahen die Notwendigkeit, mit der Moderne mithalten zu können und da der damals junge Spross der Sohn ihres Gärtners war, der hin und wieder mit auf die Reise ging, um sich sein eigenes Taschengeld mit Reparaturen aller Art zu verdienen, wurde Donatius auf ihn aufmerksam. Eigentlich ist das Familienoberhaupt bisher der eigenen, strikten Regel gefolgt, niemanden zu wandeln, der nicht bereits volljährig ist, doch als der zarte Junge drohte, durch eine schwere Lungenentzündung zu sterben, sah er keine andere Wahl. Aurelian ist nun kein ganzes Jahr Vampir und noch kein vollwertiges Mitglied der Arenbergs, doch er bekommt seine Chance, darf hin und wieder seine älteren Brüder begleiten und und leitet seit kurzem seine eigene Firma für Sicherheitstechnik, was nicht zuletzt der Familie selbst zugute kommt. Er ist ein Schlitzohr und Trickster sondergleichen, gern auf den eigenen Vorteil bedacht und liebt es, die beiden ältesten Brüder gegeneinander auszuspielen – am liebsten natürlich, wenn auch für ihn etwas dabei herausspringt. Er macht sich gern die Hände schmutzig, denn er ist dankbar dafür, solch eine kostbare Chance bekommen zu haben und weiß ebenso, dass er seine Spielchen nicht zu weit treiben darf.

Geboren im Rhodopen-Gebirge war Nikolai schon immer das schwarze Schaf der Familie. Ein Bastard, der aus einem Seitensprung seiner Mutter entstand und trotzdem irgendwie zur Familie dazu gehörte. Viel lieber verbrachte er Zeit zwischen den Bäumen beim Holz hacken oder Spuren lesen, als mit anderen Menschen agieren zu müssen. Der Wald war seine Heimat. Er wuchs in einem kleinen Bergdorf auf, das von Aberglauben und alten Ritualen geprägt war, die Menschen Angst vor den Schatten und ihrem Flüstern hatten. Man sprach dort von alten Wesen, die des nachts verschwanden und sich von den Kindern des Dorfes ernährten, von Dämonen und Monstern, die nur das Ziegenblut an der Holztür abhalten würde. Nikolai tat das Alles als Märchen ab - bis ein Winter kam, der härter war, als je zuvor. Der Hunger ließ die Grenze zwischen Mensch und Tier verschwimmen und die Dunkelheit in den Bergen fraß mehr, als nur die Wärme. Als jedoch ein Fremder im Dorf erschien, ändert sich plötzlich das Blatt. Nikolai wurde sein Schüler — nicht aus Wille, sondern Not. Der Fremde versprach Stärke, Wärme, Überleben. Doch die Gabe, die er brachte, war ein Fluch aus Blut und Ewigkeit.
Heute - viele Jahre später - ist immer noch eines gebelieben: Nikolai ist kein Menschenfreund. Eigentlich gar kein Freund von irgendwas. Er lebt zurückgezogen und verbringt lieber Zeit in der Natur, als mit anderen Wesen. Doch die Gesellschaft verändert sich und Nikolai ist gezwungen, sich mit ihr zu verändern...